Freie Kunst im Öffentlichen Raum


 
 

 

Öffentlicher Brief von Alexeij Sagerer
zur Beendigung seiner Mitarbeit in der Kommission "Freie Kunst im öffentlichen Raum".


München, 7. April 2004
 
Vielleicht war in dem Titel "Freie Kunst im öffentlichen Raum" immer schon ein "freie" zuviel drin. Beginnt nicht da schon das Scheitern? Nicht nur Kunst im öffentlichen Raum, sondern gleich freie Kunst.
 
Welche Hoffnung trägt man in so eine Kommission? München stellt sich in einer selbstbewussten Geste als Raum für aktuelle künstlerische Strategien zur Verfügung. Ungefragt! Selbstverständlich! Ist praktisch selbst eine künstlerische Strategie. Einmal nicht Ausbau der Institutionen, um die Künstler im kontrollierten Feld zu haben oder Kuratoren als Politiker-Stellvertreter, die den Künstlern die Richtung weisen. Die Stadt hat begriffen, dass es notwendig ist, den Künstler unmittelbar ins Spiel zu bringen. Dass das Spiel verloren geht, wenn sich die Künstler um Institutionen und Kuratoren drehen. Dass der Künstler souverän bleiben muss, um sich behaupten zu können und eine Ahnung von Selbständigkeit in die Gesellschaft zu tragen, die immer etwas mit Widerstand, Irritation und Subversion zu tun hat. Die befreiende Verrücktheit der Künstler gegen den dumpfen Wahnsinn der Machthalter, Staatsagenten und Verwaltungen.
 
Und dann stolpert das Ganze bereits im zweiten Schritt in eine Provinz-Posse: Der Stadtrat, offensichtlich mit dem Oberbürgermeister als Captain, zensiert komplett die zweite Auswahlliste der Pilotphase zur "Freien Kunst im öffentlichen Raum". Der Stadtrat hat nicht einmal genügend Rückgrat, die sich selbst gesetzte Pilotphase durchzuhalten, sondern fährt die von ihm eingesetzte Kommission, das Kulturreferat, die Künstler und damit sein eigenes Projekt "Freie Kunst im öffentlichen Raum" an die Wand.
 
Und damit sieht die ganze Sache von Anfang an völlig anders aus: Der Münchner Stadtrat startet eine provinzielle Aktion zur aktuellen Kunst - und Provinz erkennt man vor allem daran, dass sie versucht, keine zu sein. Es ist eben nicht selbstverständlich, dass die Stadt wirklich Raum gibt für den Prozess der aktuellen Kunst. Also beweist man, dass man das jederzeit kann. Scheinbar ohne Not! Die Not kommt natürlich daher, dass man doch Angst hat, Provinz zu sein.
 
Man startet also ein Projekt mit dem Namen "Freie Kunst im öffentlichen Raum". Und damit es alle hören und sehen, dass München keine Provinz ist, verkündet man es über alle Lande, denn es ist ein internationales Projekt. Und man beauftragt eine Kommission, die Künstler von überall her einzuladen nach München. Und dann kommt der schreckliche Moment für jeden Provinzler: die Künstler haben tatsächlich vor zu kommen. Und dann zeigt es sich, dass man es eben nicht im Kreuz hat, das mit der aktuellen Kunst, so frei und so im freien, öffentlichen Raum. Und man schreitet zur zweiten Tat, die einen endgültig als Provinzler ausweist. Man stellt entsetzt fest, dass die Künstler offensichtlich nicht das machen wollen, was man sich selbst vorgestellt hat. Und das kann man nicht aushalten und deswegen ist man provinziell, weil man genau das nicht aushalten kann.
 
Und nun folgt der letzte, verzweifelte Versuch, sich zu tarnen. Man stellt fest, dass das, was sich die Künstler vorgestellt haben, keine Kunst ist, sondern Scharlatanerie - und zwar aus dem ganz einfachen Grunde, weil man es sich nicht vorstellen kann. Nur eins weiß man ganz genau, dass das keine Kunst ist.
 
Und der Oberbürgermeister und seine Stadträte fühlen sich so sicher, hinter der geballten Mehrheit aus sogenanntem Gesunden-Menschen-Verstand, der beliebtesten Strategie gegen Kunst überhaupt. Und der Oberbürgermeister fühlt sich dabei so sicher, dass er offenbar jegliches Gespür verloren hat. Er scheint noch nicht begriffen zu haben, dass er in diesem Spiel noch nie der Kabarettist war, sondern höchstens der kabarettistische Gegenstand. Und so fasst er in seiner AZ-Kolummne noch einmal nach, um sich als Retter (der Kunst? des guten Geschmacks? der Mehrheit? Münchens? des Guten überhaupt?) in Szene zu setzen, der offenbar Schlimmstes verhindert hat. Dabei versucht er mit dumpfem Staatskabarett vor allem das Projekt des Künstlers Santiago Sierra zu treffen.
 
Und vielleicht hat er's tatsächlich nicht begriffen. Nun müssen sich der Oberbürgermeister und seine Stadträte nicht jedes Kunstwerk vorstellen können. Schlimm wird es nur, wenn sie ihre Vorstellung von Kunst als Grenze der Kunst verstanden wissen wollen.
 
Und so erweist sich das Projekt von Santiago Sierra als Falle für das Kunstverständnis des Stadtrats und seines Bürgermeisters. Hier glaubten sie sich sicher gegenüber den Zumutungen der Kunst. Fünfzehn Meter Gehsteig auswechseln, von links nach rechts, um 180° gedreht unter Aufsicht eines Archäologen. Das kann keine Kunst sein. Das erkennt doch jeder.
 
Das erkennt eben nicht jeder. Und es ist eben das Fatale, dass es Kunst als Gegenstand, den man einwickeln könnte wie einen Leberkäs, nicht gibt. Sondern nur künstlerische Vorgehensweisen und diese schaffen Situationen und Ergebnisse, in denen Kunst von Stadträten gerade nicht vermutet worden wäre. Deswegen machen eben Stadträte keine Kunst im öffentlichen Raum und auch der Bürgermeister nicht - der macht eben Kabarett, das kann er. Und dabei zeigt sich auch, dass blühendes Kabarett eher ein Zeichen für die Abwesenheit von Kunst ist.
 
Und mit der Kabarettistenklatsche ist das Projekt von Santiago Sierra "Positionswechsel zweier Gehsteigfragmente" nicht zu treffen. Es ist eher von einer befreienden Verrücktheit. Ist ironisch subversiv, gerade auch gegenüber einem festen Kunstbegriff. Es schafft ja auch mit einfachen Mitteln eine begehbare Skulptur und ist auch keineswegs bösartig, wenn es nicht gerade Provinzler aufscheucht, die Angst haben, nicht ernst genommen zu werden. Aber das Beste an dem Projekt ist, dass es sich da befindet, wo Kunst nur sein kann - nämlich auf der Seite der Differenz, des scheinbar Unscheinbaren. Denn natürlich ist rechts und links nicht gleich, ist Gehsteig nicht gleich Gehsteig. Und natürlich wäre diese Qualität erfahrbar gewesen - wenigstens für Leute, die mit ihren Füßen auf dem Boden bleiben. Und möglicherweise nicht für große abstrakte Denker. Möglicherweise wäre dieser Austausch präsenter als irgendeine weitere Skulptur. Und natürlich benötigt man dafür jemanden, der diese Aufgabe ernsthaft ausführen kann, z.B. einen Archäologen. Dem Stadtrat hätte man diese Aufgabe nicht übertragen können. Der hätte, zusammen mit Ude, nichts gemacht und nur so getan als ob (siehe Ude-AZ-Kolumne: "Bekenntnisse eines Banausen"). Und genau diese Strategie wendet nun der Stadtrat auf das gesamte Projekt "Freie Kunst im öffentlichen Raum" an.
 
Was der Stadtrat oder wer auch immer jetzt mit der "Freien Kunst im öffentlichen Raum" vorhat, hat mit dem ursprünglichen Pilotprojekt nichts mehr zu tun. Es läuft ab wie immer: Statt die Souveränität der Künstler zu stärken, gehen die Gelder an Institutionen. Da sind die Künstler genügend kontrolliert und der Stadtrat muss nicht nachträglich peinliche Zensurmaßnahmen treffen. Das "Musikprojekt München" bekommt den Zusatz "im öffentlichen Raum" und dadurch auch was ab. Mit der kleineren Hälfte der verbleibenden Gelder wird so getan, als ginge das Pilotprojekt wie ursprünglich geplant weiter. Dem ist natürlich nicht so. Nicht mehr der schreckliche Zugriff des freien Künstlers auf die Stadt wird gesucht, sondern ein drängendes Thema "Orte und Unorte - Räume und Zwischenräume" soll lenken und richten. Dies ist gut für mittelmäßige Künstler, die keinen eigenen Zugriff zur Kunst haben. Da können sie sich an ein Thema ranmachen und dafür gibt es sicher genügend Bewerber. Und dafür werden so spannende Orte wie "Foyers, Post, Banken, Hauptzollamt etc." zum öffentlichen Raum erklärt. Und damit die letzten Zweifel zur Seite geräumt werden, welchen Stellenwert die freie Kunst für München hat, wird sie in gewisser Weise zum Begleitprogramm der BUGA instrumentalisiert. Jetzt werden keine Gehsteige mehr ausgetauscht. Jetzt wird verordnet, "den Bereich des Diskursiven und den Bereich des Performativen zu verbinden und einer Öffentlichkeit zu vermitteln".
 
Wie dies auch immer ausgehen mag, für diese Arbeit stehe ich der Kommission "Freie Kunst im öffentlichen Raum" nicht mehr zur Verfügung.
 
Die Kommission hat bisher eigentlich konsequent gearbeitet. Aber nachdem sie diese Ohrfeige durch den Stadtrat eingesteckt hat, ist nicht zu erwarten, dass sie ihre Konsequenz steigern wird. Im Gegenteil, es ist eher zu erwarten, dass sie ihren Höhepunkt überschritten hat. Leider kam sie zu keiner realen Bewegung, sondern lediglich zum Vortrag einer inneren Unzufriedenheit und der vergeblichen Hoffnung, dass der Stadtrat sie entlässt und dadurch einen Skandal produziert. Aber warum sollte der Stadtrat diese Kommission entlassen?
 
Der Stadtrat hat mit seiner unsäglichen Entscheidung nicht der Kommission geschadet, weil es nicht um die Kommission geht, auch nicht den Künstlern und schon gar nicht Santiago Sierra, sondern nur der Stadt selbst.
 
Grüss Gott
Alexeij Sagerer, proT
 
 
 
 
 
 

 
von Christian Ude, Abendzeitung

Vorsicht: ich warne Sie! Damit Sie hinterher nicht sagen können, Sie seien auf niederträchtige Weise hereingelegt worden. Also, es geht um folgenden Vorschlag: Auf irgendeiner Straße in München, die noch auszusuchen wäre, sollen Platten des Gehsteigs mit jenen der gegenüberliegenden Straßenseite ausgewechselt werden, und zwar über eine Länge von 15 Metern, wobei die einzelnen Fragmente nicht spiegelbildlich, sondern im Rahmen einer Rotation um 180 Grad ausgetauscht werden müssen. Zur Beaufsichtigung dieses Vorgangs ist daher ein Archäologe von Nöten. Wichtig! Das Ergebnis des Positionswechsels darf für das Publikum in keiner Weise wahrnehmbar sein. Die Aktion kostet 55 000 Eur.
 
So, das war's. Und jetzt sind Sie dran. Ist das nun
a) ein Faschingsscherz, der die häufigen Pflasterarbeiten auf die Schippe nehmen soll?
b) ein Schildbürgerstreich der Stadtverwaltung?
c) ein Vorschlag der Kommission Freie Kunst im öffentlichen Raum?
 
Nun, dank der Vorwarnung haben sie es natürlich sofort erkannt: Dies ist kein Spaß, sondern ein Kunststück, das München flugs von finsterer Provinz in eine Kunstmetropole verwandelt, erdacht von einem internationalen Künstler (Santiago Serra) und damit sowieso jedem menschlichen Urteil entzogen.
 
Den Stadtrat habe ich noch den "Kommissionsvorschlag" gemacht, einfach der kunstinteressierten Weltöffentlichkeit gegenüber zu behaupten, wie hätten die Gehwegplatten in der Ludwigstraße projektgetreu und unter archäologischer Aufsicht ausgewechselt (Wo doch das Publikum vom Plattenwechsel ohnehin nichts wahrnehmen darf!). Aber nach der öffentlichen Erörterung kam dieser Trick auch nicht mehr in Frage, obwohl er München als Kunststadt schon geschmückt hätte.
 
So wurde der Plattenwechsel und das ganze Antragspaket einfach ablehnt, übrigens mit großer Mehrheit. Die Empörung über diese Ratsentscheidung will aber jetzt gar kein Ende mehr nehmen, denn praktisch ist das doch Zensur, wenn der Stadtrat kein Steuergeld herausrückt. Je heftiger sich das Feuilleton entrüstete desto gründlicher verschwieg es den Anlaß der Kontroverse, weil der doch manchem Leser zu denken gegeben hätte. Stattdessen: Schimpf und Schande über die Banausen!
 
Am markigsten hat es ein Kommissionsmitglied formuliert, das sich sogar mit einem Professorentitel schmücken kann: "Derart skandalöse Vorgänge kenne ich sonst nur von Herrn Haider in Österreich, Herrn Berlusconi in Italien und Herrn Bush in den USA." Dieses Professorenwort ist dann zum guten Ende doch ein schöner Trost für uns alle. Rechtsradikale Aktivitäten in Österreich, Machtmissbrauch in Italien zum Schutz vor Strafverfolgern, ein Krieg im Irak - das alles ist auch nicht schlimmer, als wenn sich der Münchner Stadtrat weigert, zum Ruhme der Kunst unmerkbar Gehsteigplatten auszuwechseln. Wir Banausen verneigten und vor der Urteilskraft des Professors.
 
Christian Ude
 
 
 
 

 
Dienstag 18. April 2004
 

Abschied von der Provinz


Alexeij Sagerer verläßt aus Protest die Kunstkommission
 
Und wieder ein Rückschlag für das Verdruss-Projekt "Freie Kunst im öffentlichen Raum": Alexeij Sagerer, prominentes Jury-Mitglied und städtischer Theaterpreisträger, scheidet unter Protest aus der Auswahlkommission für die Kunstprojekte aus. Den letzten Auslöser dafür hatte Oberbürgermeister Christian Ude geliefert, der sich in einer seiner wöchentlich erscheinenden Zeitungskolumnen vor einiger Zeit über eine Entscheidung der Jury mokiert hatte - Überschrift: "Bekenntnisse eines Banausen". Das immerhin findet Sagerer zutreffend. In einem öffentlichen Brief erklärt er nun seinen Rücktritt aus der Jury.
 
Bei dieser "Provinz-Posse" könne er nicht länger mitmachen, schreibt Sagerer. Offenbar sei die Stadt vor ihrem eigenen Mut erschrocken, die Kunst im öffentlichen Raum zu fördern. Schon im zweiten Schritt hätten Oberbürgermeister und Stadtrat die Auswahlliste der Jury für sieben neue Kunstprojekte "komplett zensiert". Damit hätte die Stadt gezeigt, dass sie "nicht einmal genügend Rückgrat" habe, "die sich selbst gesetzte Pilotphase durchzuhalten." Somit habe sich das ganze Vorhaben als "provinzielle Aktion zur aktuellen Kunst" entpuppt, denn: "Provinz erkennt man vor allem daran, dass sie versucht, keine zu sein." Mit bissigem Sarkasmus erklärt Sagerer in seinem Rücktrittsschreiben den Versuch für gescheitert: Ude und der Stadtrat hätten entsetzt festgestellt, dass die Künstler offenbar nicht das machen wollten, was man sich selbst vorgestellt habe. "Und das kann man nicht aushalten und deswegen ist man provinziell, weil man genau das nicht aushalten kann." Oberbürgermeister und Stadträte müssten sich "nicht jedes Kunstwerk vorstellen können. Schlimm wird es nur, wenn sie ihre Vorstellung von Kunst als Grenze der Kunst verstanden wissen wollen."
 
Mit "dumpfem Staatskabarett" sei Ude auf eine vorgeschlagene Aktion des Künstlers Santiago Sierra losgegangen, der in einer Münchner Straße zwei Gehwege austauschen wollte - eine Aktion "von einer befreienden Verrücktheit", "ironisch subversiv, gerade auch gegenüber einem festen Kunstbegriff", wie Sagerer findet. Nichts für den OB, offensichtlich. Der habe sich auf den "sogenannten gesunden Menschenverstand"
 

zurückgezogen, die "beliebteste Strategie gegen Kunst überhaupt". Nach der Ablehnung der zweiten Phase werde nun so getan, als ginge das Pilotprojekt wie ursprünglich geplant weiter, so Sagerer. Stattdessen bekämen einen Teil des anfangs veranschlagten Geldes städtische Einrichtungen und das "Musikprojekt München", dem man einfach das Etikett "im öffentlichen Raum" anhänge, um die Mittelvergabe zu rechtfertigen. Alexeij Sagerers Fazit: "Es läuft ab wie immer: statt die Souveränität der Künstler zu stärken, gehen die Gelder an Institutionen." Da seien die Künstler genügend kontrolliert, und der Stadtrat müsste nicht nachträglich "peinliche Zensurmaßnahmen" treffen.
 
Für die weitere Pilotphase habe die Stadt nun gewissermaßen ein Thema vorgegeben und sie zum Begleitprogramm der Buga 2005 degradiert: "Das ist gut für mittelmäßige Künstler, die keinen eigenen Zugriff zur Kunst haben" so Sagerer weiter. Für die Arbeit, solche Künstler auszuwählen, stehe er aber dann doch nicht mehr zur Verfügung. Zu den Vorwürfen Sagerers war an den Feiertagen keine Stellungnahme von Seiten der Stadt zu erhalten.
Franz Kotteder

 
 
Betreff: Öffentlicher Brief vom 7. April 2004
Von: "Dr. Franz Forchheimer"
Datum: Mon, 19 Apr 2004 18:15:36 +0200
An: proT@proT.de
 
Lieber Alexeij,
 
über Ostern war ich verreist, und so konnte ich erst heute Deinen Öffentlichen Brief zur Beendigung Deiner Mitarbeit in der Kommission "Freie Kunst im öffentlichen Raum" zur Kenntnis nehmen.
 
Wie tief ist doch der Münchner Stadtrat gesunken! Wie beschämend provinzlerisch geben sich diese Leute im Rathaus, angeführt vom Oberpossenreisser, dem sie wie Zwerge hinterherhüpfen und ihm schmatzend recht geben, indem sie sich mit ihren rudimentierten Händchen auf die knochigen winzigen Schenkelchen patschen ...
 
Ich brauche dem, was Du geschrieben hast, nichts mehr hinzufügen. Ich bin stolz auf Dich, auf Deine einzig richtige Reaktion auf diese Ekelhaftigkeit.
 
Sabine Csampai und ich sind vermutlich doch zu früh aus dem Stadtrat raus. Ich glaube, mit uns wäre es dazu nicht gekommen, zumindest hätten wir es zu einem echten Eklat kommen lassen, bei dem wir dem Hauptakteur seine löchrige und schleimige "Kabarettistenklatsche" auf sein eigenes Gegrinse gedrückt hätten.
 
Das einzige, wobei ich Dir widerspreche, lieber Alexeij, ist Deine Behauptung, der Oberbürgermeister könne Kabarett machen. Das kann er m.E. überhaupt nicht. Dazu ist er viel zu steif und vor allem zu selbstgefällig. Solche Leute können vielleicht ganz gut Witze machen, meist auf Kosten anderer, aber nicht Kabarett.
 
Aber was mich ebenfalls sehr erschüttert, ist die Reaktion der übrigen Kommissionsmitglieder. Die wollen wohl alle ihre Pöstchen behalten und machen nun deutlich, worum es ihnen eigentlich geht. Und die Kulturreferentin - oh mein Gott! Die hätte ja eigentlich ihren Hut, zusammen mit allen ihren Titeln, nehmen müssen. Stattdessen aber bückt sie sich noch tiefer vor dem Rathauschef, weil der als einziger bereit und in der Lage ist, sie immer wieder zu retten ...
 
Lieber Alexeij, danke für Deinen Öffentlichen Brief!
 
Servus
Franz Forchheimer
 
 
 
 

 
 
 

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