Der VierVideoTurm
Eine Theatermaschine von Alexeij Sagerer

 
 
 
 
Der VierVideoTurm ist eine Skulptur von Alexeij Sagerer gebaut aus Stahl und Holz und bestückt mit vier grossen Röhrenfernsehapparaten, verkabelt mit einem VHS-Rekorder und einem Video-Signal-Verstärker. Gleichzeitig ist Der VierVideoTurm die Vision einer einmaligen Theatermaschine.
 
Schaltet man den VHS-Rekorder ein, laufen über die Monitore des VierVideoTurms sieben von Alexeij Sagerer 1985 gemalte Filme: die Synchronisatoren. Diese Synchronisatoren sind sieben Filme von circa sieben Minuten Länge. Die einzelnen gemalten Filme sind durch Schwarzfilm von jeweils circa 28 Sekunden getrennt. Jeder der gemalten Filme geht von einem filmischen Ablauf aus, der sich von oben nach unten bewegt, also vertikal. Diese vertikale filmische Vorstellung provoziert gleichzeitig die Vorstellung einer vertikalen Bewegung des VierVideoTurmes.
 

Durch den VierVideoTurm verbündet sich jeder Ort mit proT und wird zum Theaterraum.


 
 
Auf 8mm Blankfilm sind sieben Filme gemalt. Jeder der sieben Filme ist ein ca. 7 Minuten langes Bild mit Ablauf. Gemalt und gezeichnet von Alexeij Sagerer 1985 auf jeweils ca. 150 Meter Super-8-Blankfilmmaterial und auf Video überspielt. Diese Videos laufen über einen Turm aus vier Monitoren. An diesem VierVideoTurm finden zwischen 1985 und 1990 an verschiedenen Orten und mit wechselnden Künstlern und Abläufen "Konzerte am VierVideoTurm" statt. Jedes "Konzert am VierVideoTurm" dauert sieben mal sieben Minuten und wird synchronisiert durch die sieben gemalten Filme.
 
Für die documenta 8 (1987) werden 4 einmalige "Konzerte am VierVideoTurm" erarbeitet und in der Disco "New York", Kassel aufgeführt. Dies ist der Beginn einer Reihe von Originalkonzerten. Das bedeutet, dass jedes dieser Konzerte einmalig ist. Dabei verändert auch der VierVideoTurm seine Erscheinungsform, u.a. abhängig vom jeweiligen Aufführungsort. Er kann aus 4 x 4 = 16 Monitoren übereinander als hohe Stehle gebaut werden oder dreidimensional nach allen Seiten seine Bilder produzieren. Er kann schweben oder im Boden versinken, aus vielen Türmen bestehen, nebeneinander, übereinander und mit Grossbildprojektionen kombiniert werden.
 

 
Der VierVideoTurm steuert nicht nur die Abläufe, er stellt die Abläufe selbst mit her. Bereits seine Präsenz schafft einen theatralen Raum. Aber dieser theatrale Raum ist nicht "tot", sondern bringt durch die Synchronisatoren simultane Abläufe, Bilder in die jeweilige Produktion. Die Synchronisatoren sind die ersten Jahre immer die "Gemalten Filme". 1992 übernimmt das "Nibelungen & Deutschland Projekt" den VierVideoTurm als Theatermaschine. Im "Nibelungen & Deutschland Projekt" entstehen nach den "Gemalten Filmen" die Synchronisatoren "Sieben Deutsche Ströme", "Sieben Deutsche Städte" und "Sieben Deutsche Himmelsrichtungen".
 
 

di dawisch i fei scho no Hoferichter 1988

  di dawisch i fei scho no
Synchronisator+ - Super 8 Blankfilm bemalt - Ton - 00:07:10 Std. - proT - 1988
 

 

 
TON: 19. Januar 1988, Alter Rathaussaal, Marienplatz, München. Live-Aktion von Alexeij Sagerer zur Verleihung des Ernst-Hoferichter-Preises mit di dawisch i fei scho no. Aufgenommen auf Tonband.
BILD: Von Alexeij Sagerer 1985 auf 8 mm Blankfilm (ca. 150 m) gemalter und dann auf Video überspielter Film.
 
 
Das erste Konzert am VierVideoTurm wird unter dem Titel Konzert auf der Tiegerfarm - Der dauernd und überall beginnende "Tieger von Äschnapur Unendlich" für die Black Box im Kulturzentrum Gasteig, München erarbeitet und dort u.a. mit Cornelie Müller und Franz Lenniger 7 mal aufgeführt (Premiere am 11. April 1985).
 
 

Honeying mit Andreas Hofer

 Tieger
11.-18. April 1985, Kulturzentrum Gasteig, Blackbox (YouTube 6:11 Minuten)
 

 

 
Honeying mit Andreas Hofer ist ein Ausschnitt aus der Theaterproduktion "Konzert auf der Tiegerfarm", der dauernd und überall beginnende Tieger von Äschnapur Unendlich. Produktion für das Kulturzentrum Gasteig, Blackbox. Mit Alexeij Sagerer, Cornelie Müller, Brigitte Niklas, Franz Lenniger, Werner Prökel, Melanie Bertram, Sabine Neumann, Sascha Oppenländer, Lisa Stephan, Susanne Stiefvater, Ulrike Stiefvater, Kamera: Christoph Wirsing.
 
 
Zwischen 1988 und 1990 gibt es u.a. folgende Original-Konzerte am VierVideoTurm. Im Skulptur-Museum in Marl (1988), bei den Kunstwochen in Dillingen (1988) und in der Markus-Kirche in München (1988). Am 24. Dezember 1988 gibt es in München-Haidhausen das erste "Weihnachtskonzert am VierVideoTurm". Am 7. Juni 1989 veranstaltet das Beck-Forum in seiner Reihe "Wohin mit der Kultur in München?" ein Solokonzert mit Alexeij Sagerer unter dem Titel "Referat am VierVideoTurm". Im Dezember desselben Jahres finden Vier Konzerte, u.a. "Avantgarde an der Heimatfront", im Carl-Orff-Saal, Gasteig, München statt und im März 1990 das "Vereinskonzert am VierVideoTurm" mit dem Namen "Das letzte alte Bier" in der Gaststätte Brum's, München.
 
U.a. treten bei diesen Konzerten auf: Bärbel Schmid (Stimme), Robin Schulkowsky (Schlagzeug), Franziska Leube (Cello), Dietmar Diesner (Saxophon, Klarinette), Cornelia Melian (Stimme), Erwin Rehling (Schlagzeug), John Rose (Violine), Johannes Bauer (Posaune), Peter Hollinger (Schlagzeug), Nina Hoffmann (Performance), Jürgen Kolbe (Sprache), Bruno Jonas (Sprache), Ottfried Fischer (Sprache)
 
 
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Avantgarde an der Heimatfront


27. Dezember 1989, Gasteig, Carl-Orff-Saal, München (YouTube 7:59 Minuten)
 

 

 
Avantgarde an der Heimatfront ist das dritte der "Vier Konzerte auf der Tiegerfarm" von Alexeij Sagerer und gehört zu den Konzerten am VierVideoTurm. Jedes Konzert am VierVideoTurm dauert sieben mal sieben Minuten und wird synchronisiert durch sieben gemalte Filme. Zu sehen ist der vierte Teil von Avantgarde an der Heimatfront mit Dietmar Diesner (Saxophon, Klarinette), Johannes Bauer (Posaune), Peter Hollinger (Schlagzeug) und Jon Rose (Violine). (Kamera Dokumaterial: Werner Prökel).
 
 

Wolgalied - Weihnachtslied


24. Dezember 1988, Theater rechts der Isar, München Haidhausen (07:31 Minuten)
 

 

 
Wolgalied - Weihnachtslied ist der siebte Teil vom Konzert am VierVideoTurm "Weihnachtskonzert auf der Tiegerfarm 88". Jedes Konzert am VierVideoTurm dauert sieben mal sieben Minuten und wird synchronisiert durch sieben gemalte Filme. Mit Robyn Schulkowsky (Schlagzeug/Dirigentin), Cornelie Müller (Violine), Franziska Leube (Cello) und Alexeij Sagerer (Gesang). Kamera: Werner Prökel.
 
 
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Martha und die Kunst 1988


16. September 1988, Eröffnung "Kunstwoche Dillingen" (YouTube 6:14 Minuten)
 

 

 
Martha und die Kunst 1988 ist der erste Teil eines Konzertes am VierVideoTurm zur Eröffnung der Kunstwoche Dillingen. Jedes Konzert am VierVideoTurm dauert sieben mal sieben Minuten und wird synchronisiert durch sieben gemalte Filme. Mit Alexeij Sagerer (Gesang), Bärbel Schmid (Gesang) und Cornelie Müller (Akkordeon). Kamera: Werner Prökel.
 
 
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Endgültig. (Krim)

Götterdämmerung
15. Oktober 1995, Bayerisches Staatsschauspiel, Marstall (YouTube 9:59 Minuten)
 

 

 
Endgültig. (Krim) ist der letzte Teil der Theaterproduktion Endgültig. am letzten Abend der Trilogie Götterdämmerung, Nibelungen & Deutschland Projekt (IV - 2) von Alexeij Sagerer mit Dietmar Diesner, Lara Körte, Lukas Miko, Matthias Hirth und 77 Deutschen. Steinskulptur: Nikolaus Gerhart
 
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Die Kuh von der Frau Kastenhuber 1992

Tanz in die Lederhose
Theaterfilm - Umatic - Farbe/Ton - 00:07:53 Std. - Produktion proT - 1992
 

 
Der Theaterfilm Die Kuh von der Frau Kastenhuber ensteht mit einer der Aufführungen des Theaterprojekts Der Nibelung am VierVideoTurm - Nibelungen & Deutschland Projekt (I-1) im Sommer 1992 in der proT-ZEIT, München, Steinseestrasse 2. Entscheidend ist bei diesem Theaterfilm, dass der Ton mit einem externen professionellen Mikrophon aufgenommen ist. Der Unterschied ist vor allem wesentlich im Vergleich zum Kamera-Ton beim Theaterfilm Der Nibelung am VierVideoTurm vom 31. Dezember 1991. Die Kuh von der Frau Kastenhuber ist der sechste Teil aus Der Nibelung am VierVideoTurm. Mit Zoro Babel und Alexeij Sagerer. Ein Film von Alexeij Sagerer.
 
 
Süddeutsche Zeitung vom 15./16. Februar 1992
DEUTSCHER ERNST. Sagerer als "Nibelung"

Das sind die stolzen teutonischen Helden, vor denen uns der Sozialkunde-Lehrer immer gewarnt hat: Ein ächzendes, schwitzendes Kraftpaket mit nacktem Oberkörper und bayerischer Lederhose, eine Schreckensgestalt. Aus dem Mund des dumpfen Recken Siegfried aber erklingt eine Erzählung im schönsten bayerischen Zungenschlag, "Die Kuh von der Frau Kastenhuber" betitelt. Wobei das hechelnd hervorgepresste Kauderwelsch, in stotternder Wiederholung vorgetragen, kaum zu verstehen ist - wichtig und sinnstiftend ist allein die Sprachmelodie. Im proT, dem letzten Münchner Zufluchtsort der fortschrittlichen Theaterkunst, erleben wir die Geburt der Musik aus dem Geist des Komödienstadels.
(...)
Wolfgang Höbel
 
 

 

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Siegfrieds Tod


Theaterfilm - U-Matic-Mutter - Farbe/Ton - 00:56:05 Std. - Produktion proT - 1994
 

 
Der Theaterfilm Siegfrieds Tod ist eine Arbeit aus der Aufzeichnung von Siegfrieds Tod - Nibelungen & Deutschland Projekt Horizontale III-2 am 27. Oktober 1993 in der Muffathalle in München. Gedreht wird mit 2 Kameras im Publikum. Dem Schnitt steht ausserdem der eingespielte Video-Synchronisator "Sieben Deutsche Städte" zur Verfügung. Der Theaterfilm ist digital bearbeitet und mit Titeln. Performerinnen: Silvia Ziranek, London. Hanna Frenzel, Berlin. Siglinde Kallnbach, Kassel. Regina Frank, Berlin. Jana Haimsohn, New York. Nina Hoffmann, Berlin. Natalia Pschenitschnikowa, Moskau. Kamera: Christoph Wirsing, u.a.. Ein Film von Alexeij Sagerer.
 
 
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Siegfrieds Tod (7. Düsseldorf)

 
Siegfrieds Tod
27. Oktober 1993, Muffathalle München, Zellstr. 4 (YouTube 9:57 Minuten)
 

 

 
Siegfrieds Tod (7. Düsseldorf) ist der letzte Teil der Theaterproduktion Siegfrieds Tod, Das Nibelungen & Deutschland Projekt (III - 2) von Alexeij Sagerer, mit Silvia Ziranek (London), Hannah Frenzel (Berlin), Sieglinde Kallnbach (Kassel), Regina Frank (Berlin), Jana Haimsohn (New York), Nina Hoffmann (Berlin), Natalia Pschenitschnikowa (Moskau / Berlin). (Kamera: Christoph Wirsing)
 
 

 
 
Süddeutsche Zeitung vom 29.10.1993
MYTHISCHES HORRORMÄRCHEN
Alexeij Sagerers "Siegfrieds Tod" in der Muffathalle

(...) Deutschland - ein Horrormärchen, mythenschwer. Alexeij Sagerer, der Lichtspender, wirft Schlagschatten über die sieben Thing-Plätze seines Theaterspiels, das auch Stadt, Land, Fluß heißen könnte. Sagerer, der Zauberer, zählt das Hexeneinmaleins, rechnet 7 x 7. Nach den deutschen Flüssen sind die deutschen Städte dran, Dresden, Berlin, München, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt, Düsseldorf, übereinandergeschichtet in Bildern auf je 7 Monitoren, gestapelt zu sieben Videotürmen. Sieben Frauen assoziieren simultan "Siegfrieds Tod" - in sieben Phasen von sieben Minuten. Der deutsche Held selbst tritt nicht in Erscheinung. Sind es sieben Brünnhilden, die hier spielerisch, blutig, obszön die Quittung für Siegfrieds Betrug präsentieren? (...) Ein Tag in Deutschland auf den Städtevideos spiegelt die Harmlosigkeit des Alltags. Die Mythen scheinen sicher begraben zu sein. Sagerer hält seine Scheinwerfer drauf und spielt "follow the leader". Alexeij, wir folgen dir. Denn die Prozession durch das "Nibelungen & Deutschlandprojekt" ist aufrüttelnde Expedition mit viel Kommunikation: Deutschland, im Herbst, 1993, kompakt.
(...)
Eva-Elisabeth Fischer
 
 
HYBRID - THE INTERNATIONAL CROSS-ARTFORM, dec. 1993/mar 1994
PROT
Siegfrieds Death - Nibelung & Germany Project (III-2) Muffathalle, Munich

(...) Particularly impressive were the final two contributions, accompanying Frankfurt and Dusseldorf: Nina Hofmann turned herself into a living wax sculpture with the help of a cauldron of hot wax, a tarring brush and a hot iron, and Natalia Pschenitchnikova from Moscow improvised with voice and flute in her Lung Music, reacting with immense subtlety and energy not only to the other performers but also the towers of flickering video images. Shot in the seven cities at seven different times of day, Sagerer/Siegfried is seen in this sequence of short films processing across reunified Germany from East to West with a red cross on his back, foreshadowing both his own imminent death and Kriemhild's subsequent revenge. A brief clip from Lang's Siegfried brought this full-blooded and compelling station of Sagerer's ongoing Nibelung and Germany Project to a fitting conclusion.
Martin Brady
 

DIE SYNCHRONISATOREN


auf dem VierVideoTurm, ab 1985
 
 
 
Der Tieger von Äschnapur

Konzerte auf der Tiegerfarm
und am VierVideoTurm

(1985 - 1990)
 
 
Der Tieger von Äschnapur
 

NIBELUNGEN & DEUTSCHLAND PROJEKT


(12.02.1992 – 31.12.1998)
 
 

 

proT und "Die Lust am anderen Theater"


Ausstellung im Deutschen Theatermuseum, München 2022
mit Der VierVideoTurm im proT-Raum
 
 

 
 
 
 
 
 
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Lust auf proT - proTshortcuts auf YouTube


proT-shortcuts auf YouTube sind intensive Film-Ausschnitte von oder mit proT: Theaterdokumentationen, live-film, Unmittelbarer Film ... oder kurze proT-Filme wie Film-Comics, Vorfilme, Werbefilme ...
 
 

proT auf YouTube: proTshortcuts


Inzwischen über 170.000 Views angeführt von den 4 FAVORITES mit je über 10.000 Aufrufen: Tanz in die Lederhose: 25.854 Views, Vorfilm für Voressen: 17.415 Views, Frau in Rot: 14.799 Views und Ottfried Fischer hustet Alexeij Sagerer: 10.192 Views. (Stand 04.02.2025) und siehe auch Rote Wärmflasche tanzt auf Platz 5 mit überraschenden 8189 Aufrufen, Maiandacht mit 7810 Views, Erste Bierrede zur Kunst mit 5287 Views ...
 
 

Werkverzeichnis I


Alexeij Sagerer, proT  —  Produktionen
 
 

Werkverzeichnis II


Alexeij Sagerer, proT  —  Festivals, Ausstellungen, Screenings, Beteiligungen, Auszeichnungen, öffentliche Ankäufe (Auswahl)
 
 

Werkverzeichnis V


über Alexeij Sagerer, proT  —  Literatur und Presse (Auswahl)
 
 

FILMPRODUKTIONEN


ab 1969 bis jetzt
 
 

DIE SYNCHRONISATOREN


Filmproduktionen für den VierVideoTurm 1985 bis 1996
 
 

THEATERDOKUMENTATIONEN


ab 1969 bis jetzt
 
 

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