Comics IV von Alexeij Sagerer
Watt'n (ein Kartenspiel)
oda
Ois bren'ma nida
1974 - 1975 / 1975 - 1976 / 1977 / 1982 - 1992
 
 

 
 
Eines Tages fährt man sich mit der Hand über die Stirn und besinnt sich und besinnt sich.
 
 
Premiere 06. Juni 1974, proT, Isabellastrasse 40, München
Von 1974 bis 1992 über 200 Aufführungen
 
 
(...) Ein wirklich irrwitziger, ganz durchgeformter Theatertraum. Das Kartenspielen war der dramaturgische rote Faden, auf den sich Szene auf Szene aufreihte, gespielt mit einer an die Schmerzgrenze reichenden Eindringlichkeit. Und da war kein gesellschaftliches Ritual, keine Ideologie, keine ästhetische Theorie, die nicht mit zupackender Direktheit und abgrundtiefer Ironie (bei einem guten Schuss Absurdität) auf ihren hohlen Kern geschält wurde. (...)
gcr, Bonner Rundschau, 28.09.1984
 

Chronologie 1974 - 1992


Watt'n (ein Kartenspiel) oda Ois bren'ma nida
Eine Theatermaschine, eine Komposition, eine Bewegung die alles in sich hereinholen kann und in einer endlosen, freien Linie mitnimmt.
 
 
Nach der Premiere vom 06. Juni 1974 im proT in der Isabellastrasse 40 wird Watt'n noch über zweihundertmal gespielt. In München, Krizevici, Nürnberg, Berlin, Freiburg, Bremen, Pürgen, Wien, im Scharfrichterhaus in Passau, beim Dani Mladog Teatr Festival Zagreb, bei der Internationalen Theaterwoche Erlangen, beim Edinburgh Fringe Festival, bei den Tagen des Experimentellen Theaters der TU in München, beim Hofer Herbst, beim Wintertheater Hannover, bei FREISTIL Theater im Austausch Wien, bei der 1. Bayrischen Woche im HAI in München, bei der 1. Bonner Kunstwoche, beim 3. Art Festival Forum Sulzdorf, beim 7. Theaterfestival in München ...
 

 
Besetzung Uraufführung: Der Reinliche: Anton Kenntemich, Der Unberechenbare: Karl Aichinger, Der Zufriedene: Andreas Arnold, Gesang: Cornelie Müller, Ziehharmonika: Anton Waldhier, Ablauf und Technik: Alexeij Sagerer
 
 
ALLES MUSIK - (...) eine eigenwillige, moderne oper, kagel, stockhausen und cage können sich - unübertrieben - eine scheibe abschneiden. alles ist musik: sprache, laute, bewegungen, handlungsabläufe, requisitenspiele - alles musik. (...)
anatol, Blatt - Stadtzeitung für München, 14.06.1974
 
 
I knew nothing about proT and it is indeed a pleasant surprise. To put aside the problem of how convincing it sounded to us as a theatrical act, this performance, in its expression close to plastic arts, sometimes completely merged with them, succeeded in creating a few extremely interesting pictures.
Dubravko Jelacic-Buzimski, writer, in Bulletin No 2 Dani Mladog Teatra, 05.-08.12.1974
 
 
I am glad that this performance will come to Krizevci. I am sorry that in our bulletin we printed Michael Skasa's critique. Most of the audience in Krizevci will understand it in the same way Skasa did, that is, as "a wonderful nonsense, halfmindness, gaudiness, foolishness, madness". On the contrary, this is simple and completely clear performance. Indeed you can have an experience that cannot be found outside the theatre. To Sagerer and friends - many thanks.
Boris Cataj, the director of the Chamber Theater, Krizevci, in Bulletin No 2 Dani Mladog Teatra, 05.-08.12.1974
 
 
(...) besinnungsloser Bilderquatsch von glückseliger Albernheit, herzerfrischend unsinnig und wunderlich schön. (...) Nach 80 Minuten ist alles vorbei, das Publikum kichert noch immer: es war ein wunderschöner Schmarrn, ein herzhaft starker Schwachsinn; bunt, verrückt, albern und gar nicht langweilig (...)
Michael Skasa, Süddeutsche Zeitung, 10.06.1974
 
 
(...) All together, the performance is very oppressive. Initiatives for all actions in Watt'n come from outside - impulses in the style, the basic colour of fragment. It is impossible to view the limits of violation which those who act in Watt'n carry out, because it is impossible to imagine the impulses which surpass all "normal" limits. The comprehensibility of the performance entirely depends on understanding where this violence really came from.
Slobodan Snajder, Playwright, in Bulletin No 2 Dani Mladog Teatra, 05.-08.12.1974
 
 
Choreographie für drei Irre - So und nicht anders mag es wohl zuweilen in einer geschlossenen Abteilung der Heilanstalt in Haar zugehen. Drei Männer scheinen Karten zu spielen, tatsächlich aber zeigen sie alle Symptome von Debilen in erheblich fortgeschrittenem Stadium. Das herzerfrischende Schauspiel heißt "Watt'n", (...)
Ernst Günther Bleisch, Münchner Merkur, 8./9.06.1974
 

Text und Bildablauf in 69 Stripes


Watt'n (ein Kartenspiel) oda Ois bren'ma nida
 

 
 
(...) Whether it has any significance is something I wouldn't like to judge. It's certainly quite admirably done. Only an idiot could fail to admire the exquisite precision of the acting. I'd send whole first-year RADA classes along to observe and learn. (...)
Allan Massie, The Scotsman, 01.09.1977
 

Watt'n

(ein Kartenspiel) oda

Ois bren'ma nida


TheaterDoku - Super VHS - Farbe/Ton - 01:09:38 Std. - Produktion proT - 30.01.1992
 

 
Die TheaterDoku Watt'n (ein Kartenspiel) oda Ois bren'ma nida vom 30. Januar 1992 ist die Aufzeichnung der Aufführung von Watt'n (ein Kartenspiel) oda Ois bren'ma nida im HAI, Rosenheimer Str. 123 in München. Ungeschnittene Aufzeichnung mit einer Kamera ausserhalb des Geschehens. Seit 2019 mit Schlusstitel. Mit Alexeij Sagerer (Der Unberechenbare), Franz Lenniger (Der Zufriedene), Werner Eckl (Der Reinliche), Cornelie Müller (Gesang), Walter Meier (Akkordeon) und Ulf Hahn (Technik). Kamera: Christoph Wirsing. Ein Film von Alexeij Sagerer.
 
 
(...) seit nunmehr dreizehn Jahren treibt dort (im proT) Alexeij Sagerer mit wunderbar seltsamen, bayerisch vertrackten Prozessionstheaterspielen und Comics seine "Freiheit der Kunst"-Provokationen. Mit der Wiederaufnahme von "Watt'n oda ois brenn'ma nida", einer seiner schönsten, wildesten und zeitlosesten Erfindungen, verabschieden sich Sagerer und seine Mitstreiter von Schwabing. Watt'n ist ein Kartenspiel, bei Sagerer wird es zu einem ver-rückten Kampf mit lauter bösen deutschen Geschichten. (...)
tsr, Süddeutsche Zeitung, 23.12.1982
 

Watt'n

oda

Ois bren'ma nida

(3:34 Minuten)
Juni 1985, München
 

 
7. Internationales Theaterfestival München 1985. Aufführung von Watt'n (ein Kartenspiel) oda Ois bren'ma nida am 02./03. Juni 1985 mit Franz Lenniger, Hias Schaschko, Alexeij Sagerer, Cornelie Müller, Alfons Hausmann und Brigitte Niklas. "Beobachtungen, Eindrücke, Notizen" von Hans-Dieter Hartl.
Bayerisches Fernsehen 1985
 
 
The German company "Prozessionstheater" opened last night in the middle of the hall of an inner-city Primary School with a play which is in a category of its own and makes relative everything that I have reported from the Fringe so far. (...)
There are very few words (and these are spoken in emphatic, po-faced broken English), non-verbal sounds are dominant, and the action is a kind of naturalism for which surrealism is the only proper language.
In addition to the simplicity of the basic idea, the lighting is stark and highly disciplined (and often leads the action), the props are minimal and decisively used, and above all the wild drama is played with utter seriousness.
(...) The assurance with which the whole play is produced and performed makes everything else on the Fringe (and in the main Festival too, apart from another German company, the State Theatre Stuttgart) appear tame.
D.J. Hart, BIRMINGHAM POST, 30.08.1977
 
 
19. Internationale Theaterwoche Erlangen - Schließlich aber muß dem Münchner proT (...) die Referenz erwiesen werden. Dieses Theater mit seinen Comics (...) ist einfach magnifique (...) Gearbeitet wird - alles ist Material - mit grandios zusammenmontierten echten und verballhornten Zitaten aus der Zeitung und aus der Weltliteratur, mit Volksstückmotiven wie mit Techniken der konkreten Poesie, mit experimenteller Musik wie mit politischen Parolen (...)
Urs Allemann, Theater heute, 08.08.1976
 

Watt'n

(ein Kartenspiel) oda

Ois bren'ma nida


TheaterDoku - VHS - Farbe/Ton - 01:09:20 Std. - Produktion proT - Oktober 1987
 

 
Die TheaterDoku ist eine ungeschnittene Aufzeichnung aufgenommen mit einer VHS-Kamera. Kamera Andreas Tröger. Mit Alexeij Sagerer (Der Unberechenbare), Franz Lenniger (Der Zufriedene), Werner Eckl (Der Reinliche), Cornelie Müller (Gesang), Bärbel Schmid (Akkordeon) und Ulf Hahn (Technik) in Gabelsberger 50 (Kneipe Kabarett), Gabelsberger Str. 50, München, 20.-24. Oktober 1987.
 
 
(...) Starren Gesichts erscheint ein strumpfbehoster Mensch, der mit einer Schere Papier zerschnippelt. Plötzlich Kehrtwendung; der Mensch donnert die Treppe rauf, um über den Köpfen des Publikums herumzuspuken. Nach kurzer Stille. Dakapo.
So begann im Galeriehaus ein seltsam schöner Theaterabend. (...) "Konkretes Theater" könnte man das wohl nennen. (...)
Ralf Sziegoleit, Frankenpost, 25.03.1975
 
 
(...) Die Scheinfreiheit des bürgerlichen Individuums manifestiert sich in Sagerers Stück. Das Ende im Chaos wird notwendig, nichts ist zu beschönigen. Es ist die Konsequenz bürgerlicher "Freiheit".
Michael Winkler, Nürnberger Nachrichten, 28./29.06.1975
 
 
Gurgelndes Dada-Theater - (...) Eine irre, schweißtreibend-atemlose, dada-nostalgische Theatershow ist dieses Kartenspiel des proT, (...)
hs, Nürnberger Zeitung, 28.06.1975
 
 
(...) Der Untertitel verspricht Comics - und genau das ist die "Aufführung": eine Collage aus Bewegungen und Sprachfetzen, aus Tonbandeinblendungen und Diaprojektionen. Bewundernswert der physische Einsatz des Teams. Wo und wann sieht man Schauspieler körperlich so hart arbeiten? (...)
ho, Erlanger Tagblatt, 03.11.1975
 
 
(...) Es bedarf einiger gründlicher Kenntnisse im Bayerischen, um den Titel des Abends zu entziffern: "Watt'n oder Ois bren'ma nida." Nun, Watten ist ein süddeutsch-österreichisches Kartenspiel, etwa unserem Skat vergleichbar, und die zweite Titelhälfte wäre zu übersetzen: "Wir brennen alles nieder."
Die kleine Truppe brennt denn auch so ziemlich alles nieder, was es an gängigen Theaterkonventionen gibt. (...)
Hans Esderts, Bremer Nachrichten, 03.06.1976
 
 
(...) Bei "Watt'n" soll es sich um ein Kartenspiel handeln, der Rest des Titels lautet in der Übertragung aus dem Bayrischen wohl "Alles brennen wir nieder". Bis dahin befindet man sich noch auf einigermaßen sicherem Boden, aber über den Inhalt des Stücks lassen sich kaum noch verläßliche Aussagen machen, was nichts mit mangelnden Dialektkenntnissen zu tun hat. (...)
d. w., Weser Kurier, 03.06.1976
 

Watt'n

(ein Kartenspiel) oda

Ois bren'ma nida


TheaterDoku - VHS - Farbe/Ton - 01:05:00 Std. - Produktion proT - 24.12.1982
 

 
Die TheaterDoku Watt'n (ein Kartenspiel) oda Ois bren'ma nida vom 24. Dezember 1982 ist die Aufzeichnung der Aufführung von Watt'n (ein Kartenspiel) oda Ois bren'ma nida im proT, Isabellastrasse 40 in München. Ungeschnittene Aufzeichnung aufgenommen mit einer VHS-Billig-Kamera im Publikum. Mit Alexeij Sagerer (Der Unberechenbare), Franz Lenniger (Der Zufriedene), Hias Schaschko (Der Reinliche), Cornelie Müller (Gesang), Agathe Taffertshofer (Akkordeon) und Brigitte Niklas (Technik). Kamera: Bernhard Jugel.
 
 
(...) "Damals wart's euch no ned sicher, ob aus uns was wird", begrüßt proT-Hausherr Alexeij Sagerer die Kritiker, die, nach sechs Jahren wieder, zu seinem frühen Spiel "Watt'n (ein Kartenspiel) oda ois bren'ma nida" kamen. Neugierig und auch ein bißchen nostalgisch: die Wiederaufnahme (mit neuen Spielern) ist der pfiffige Abschied vom Kreativ-Keller in der Isabellastraße. (...)
Im proT gibt es, mit Grazie und Gebrüll getrippelt, gekeucht, gestampft und gewuchtet - ein riesiges Männer-Hahnenkampf-Ritual: "Watt'n", das bayerische Kraftmeierspiel, bei dem Schlachtgeschrei, List und Bündnispolitik fast wichtiger sind als das Blatt.
Sagerer hat das wie einen wüsten Spitzentanz à la Comic-strip choreographiert, (...)
Ingrid Seidenfaden, Abendzeitung, 06.12.1982
 
 
(...) Hinter "Watt'n" kritisch herzuschreiben, ist wie immer bei Sagerer: ein Trockenschwimmen. Es muß der (mißlingende) Versuch bleiben, einer anarchisch wuchernden Bilderflut theoretische Korsettstangen einzuziehen. Sagerers Theater ist halt ein Erlebnis, Punkt. Lebendiger findet sich's wohl zur Zeit nirgends in München. (...)
ROLF MAY, tz, 06.12.1982
 
 
(...) Daneben ist das Watt'n aber auch ein Ritual, fast wie ein Vespergottesdienst, ein Zeremoniell mit festen Vorschriften, und ob die Beichte oder eine Messerstecherei die Folge eines etwaigen Verstosses ist, bleibt sich wurscht. (...)
Werner, Blatt - Stadtzeitung für München, 10.-23.12.1982
 

1969 - 1976 / 1986 / 2013
COMICS


 
 
Das proT eröffnet sich selbst am 27. November 1969 um 20:30 Uhr mit Comics, wobei der Titel des Mund-Art-Comics Gschaegn is gschaegn gleichzeitig Manifest ist. Jeder Comics ist einmalig (in gewisser Weise eine eigene "Horizontale") und stellt immer wieder seine Intensität her. Comics entstehen vor allem von 1969 bis 1976. Die Arbeitsweise "Comics" kann aber immer wieder geöffnet werden. Dies geschieht zum Beispiel 1986 mit Tödliche Liebe - Comics I in Oper und 2013 mit dem Trash-Comics Ein Gott Eine Frau Ein Dollar.
 
 
 
 
 
 
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Inzwischen über 170.000 Views angeführt von den 4 FAVORITES mit je über 10.000 Aufrufen: Tanz in die Lederhose: 25.799 Views, Vorfilm für Voressen: 17.392 Views, Frau in Rot: 13.852 Views und Ottfried Fischer hustet Alexeij Sagerer: 10.165 Views. (Stand 14.05.2024) und siehe auch Rote Wärmflasche tanzt auf Platz 5 mit überraschenden 8165 Aufrufen, Maiandacht mit 7742 Views, Erste Bierrede zur Kunst mit 5263 Views ...
 
 

Werkverzeichnis I


Alexeij Sagerer, proT  —  Produktionen
 
 

Werkverzeichnis II


Alexeij Sagerer, proT  —  Festivals, Ausstellungen, Screenings, Beteiligungen, Auszeichnungen, öffentliche Ankäufe (Auswahl)
 
 

Werkverzeichnis V


über Alexeij Sagerer, proT  —  Literatur und Presse (Auswahl)
 
 

FILMPRODUKTIONEN


ab 1969 bis jetzt
 
 

DIE SYNCHRONISATOREN


Filmproduktionen für den VierVideoTurm 1985 bis 1996
 
 

THEATERDOKUMENTATIONEN


ab 1969 bis jetzt
 
 

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